Die Gesetze der Anziehung – die 3 größten Irrtümer über die Liebe

Gesetz der Anziehung: Ein flirtendes Paar auf der Straße

Ziehen sich Gegensätze an oder gesellt sich Gleiches doch besser zu Gleichem? Wir sind gespalten bei der Frage, was wir als attraktiv empfinden. Erfahren Sie, was bei der Wahl des Partners anziehend wirkt.

Entscheidende Kriterien der Partnerwahl

Warum wir uns für einen Partner entscheiden wird von vielen Faktoren beeinflusst. Im folgenden Text stellen wir die Wichtigsten heraus und zeigen, was wirklich bei der Partnerwahl zählt. Dabei räumen wir mit ein paar Klischees auf, die sich noch immer hartnäckig in unseren Köpfen halten.

❶ Der Körper – Schönheit ist Ansichtssache – FALSCH

Unser Körper sucht nach einem gesunden, fruchtbaren Partner, erklärt die Entwicklungsbiologie. Dies entspringe dem Fortpflanzungstrieb und dem Selektionsdruck:

Wir suchen gesunde Partner, um gesunde, kräftige Nachkommen zu zeugen.

Dabei spielen vor allem unsere Gene eine Rolle. Sie sollen möglichst verschieden von den Genen unseres Partners sein.So wird das Immunsystem der gemeinsamen Nachkommen gestärkt.

Unsere Sinne geben Aufschluss darüber, wie gesund und fruchtbar unser Partner ist.1 Vor allem geben die Symmetrie des Gesichtes und die Beschaffenheit der Haut Aufschluss über Gesundheit und Fruchtbarkeit. Bei einer Frau gibt zusätzlich das Verhältnis von Taille und Hüfte (optimal 0,7) Aufschluss über Gesundheit und Fruchtbarkeit.

Fazit: Schönheit ist Ansichtssache: Unser Körper sucht nach einem klar messbaren Ideal.

❷ Der Charakter – Gegensätze ziehen sich an – FALSCH

Gegensätze ziehen sich an, möchte man meinen. Allerdings verlieben wir uns in Menschen ähnlichen Charakters. Das ergab eine repräsentative Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsförderung und dem Gesis-Leipniz-Institut für Sozialwissenschaften2. Eine schlüssige Begründung liefert abermals die Evolutionsbiologie:

Wir suchen Partner, die uns ähneln, da wir sie treffender interpretieren und uns verständigen können.

Die Beziehung wird stabiler, weil weniger Konfliktpotenzial besteht. Das begünstigt den ehemals lebensnotwendigen Zusammenhalt des Paars – Gleich und Gleich gesellt sich also gerne.

Zwei Seelen wohnen also in unserer Brust, wenn es um unseren Traumpartner geht. Auf der einen Seite suchen wir einen Menschen, der genetisch möglichst verschieden von uns ist, auf der anderen wollen wir, dass er von gleichem Schlag ist.

Fazit: Der Geist sucht nach Gemeinsamkeiten.

❸ Die soziale Identität – sozialer Hintergrund spielt bei Liebe keine Rolle – FALSCH

Auf sozialer Ebene suchen wir Gemeinsamkeiten. Sie betreffen Rollenbilder und Wertvorstellungen, die uns die Gesellschaft eingibt. Ausserdem spielen Beruf und Vermögensverhältnisse eine bedeutende Rolle bei der Partnerwahl. So wird ein Buchhalter eher eine Angestellte aus der Stadtverwaltung auf ein Rendezvous einladen als eine Künstlerin.

Es gibt einen Unterschied zwischen den Geschlechtern: Männer sind grosszügiger im Umgang mit Geld gegenüber Frauen. Ausserdem achten sie weniger auf die Vermögensverhältnisse der Frau, als umgekehrt.

Das reicht weit in die Vergangenheit zurück: Als Männer in Jäger- und Sammlergesellschaften zeigen mussten, dass sie mit ihrer Arbeit die Sippe unterhalten konnten. Frauen suchten Männer nach Menge und Qualität dessen aus, was der Mann zu bieten hatte. Es hat sich also wenig verändert, wie eine eDarling-Umfrage beweist.

Fazit: Der soziale Hintergrund und das Image eines Menschen sind von entscheidender Bedeutung bei der Partnerwahl.

Gesetz der Anziehung – was lernen wir aus diesen Irrtümern?

Unser Körper sucht nach ergänzendem Fremden, unser Geist hingegen sucht nach Gemeinsamkeiten in Charakter und Sozialem. Vielleicht liegt es an diesem Widerspruch, dass unsere Ansprüche an potenzielle Partner flexibel sind.

Das müssen sie auch sein, in Anbetracht der Vielfalt des Menschen, der eingeschränkten Verfügbarkeit potenzieller Partner und der Konkurrenz durch andere Partnersuchende:

Wer einen Partner finden will, betritt einen Markt, auf dem er sich feilbietet. Gesunde Kompromisse einzugehen, ist ratsam.

Quellen:

1David Buss: Evolution des Begehrens, Kabel-Verlag. Erscheinungstermin: 13. September 1994, 280 Seiten

2Rammstedt, Beatrice; Schupp, Jürgen (2008): Only the congruent survives – personality similarities in couples. In: Personality and Individual Differences, 45, S. 533–535