Interview mit Monika Matschnig: „Das Zauberwort lautet Blickkontakt“

Monika Matschnig ist Autorin des Buches "Körpersprache der Liebe: Geheime Signale erkennen und gezielt aussenden."

Es gibt Menschen, die mit ihrer positiven Ausstrahlung beinahe jeden in ihren Bann ziehen. Wie Sie selbst Ihre Wirkung auf andere beeinflussen können und welche Signale Sie aussenden, erklärt uns Monika Matschnig, Diplom-Psychologin und Autorin des Buches „Körpersprache der Liebe: Geheime Signale erkennen und gezielt aussenden“.

Frau Matschnig, wie kamen Sie dazu, sich mit der Körpersprache des Menschen zu beschäftigen?

„Der Mensch und seine Verhaltensweisen haben mich schon in meiner frühen Jugend interessiert. So war für mich schon früh klar, dass ich Psychologie studieren wollte. Mit 16 Jahren besuchte ich den Vortrag eines renommierten Körpersprache-Experten. Die Ausdrucksweise nur mit Hilfe nonverbaler Sprache versetzte mich in Erstaunen. So begann ich, in die Welt der Körpersprache einzutauchen.“

Welche Bedeutung hat die Körpersprache im Bezug auf Flirten? Verliert sie eventuell innerhalb einer festen Liebesbeziehung an Relevanz?

„Die nonverbalen Signale sind bei der ersten Begegnung von enormer Relevanz. Mit Worten kann man zwar vieles sagen, jedoch verrät erst der Körper die eigentliche Wahrheit. Über die Jahre verlieren wir jedoch das Wahrnehmen der Körpersprache – wir erwarten ein bestimmtes Verhalten von einem Menschen und vergessen somit, ihn bewusst zu sehen und wahrzunehmen.“

Welche typischen Fehler beobachten Sie bezüglich der Körperhaltung? Und gibt es goldene Regeln für eine positive Körpersprache?

Versuchen Sie, nicht „energielos durch das Leben zu laufen“. Ein schlaffer Körper wirkt unattraktiv und strahlt keine Leidenschaft aus. Deshalb bringen Sie immer eine bestimmte Spannung in Ihren Körper. Heben Sie Ihr Brustbein, setzen Sie sich eine virtuelle Krone auf den Kopf und zaubern Sie ein authentisches Lächeln in Ihr Gesicht. Menschen, die Optimismus und Fröhlichkeit ausstrahlen, werden als sympathischer empfunden. Automatisch schreibt man Ihnen mehr Kompetenz, Erfolg und Lebenslust zu. Kurzum: Wählen Sie eine positive Einstellung und legen Sie den Fokus auf die positiven Seiten des Lebens – automatisch verändert sich auch Ihre Körpersprache. Körpersprache und Gedanken sind eine Einheit und lassen sich nicht trennen. Wir selbst sind verantwortlich für unser Leben. Nehmen Sie also das Steuer Ihres Lebens selbst in die Hand.“

Viele kennen das: Man sieht einen interessanten Menschen auf der Straße oder im Restaurant, weiß aber nicht, wie man ihn ansprechen soll. Die meisten Menschen lassen ihre Chance verstreichen und ärgern sich im Nachhinein. Aber wie schafft man es eigentlich, eine fremde Person auf sich aufmerksam zu machen?

„Das Zauberwort lautet Blickkontakt: Schauen Sie Ihr Gegenüber eine Nuance länger als üblich an und lächeln Sie, wenn die Person in Ihre Richtung blickt. Vielleicht nähern Sie sich ein Stückchen, damit Ihr Gegenüber Sie wahrnimmt. Der Blickkontakt ist die erste Begegnung mit einem Menschen. Und bevor Sie sich ärgern, sprechen Sie beinhart Ihr Gegenüber an! Vergessen Sie flapsige Anmachsprüche, bleiben Sie ehrlich und authentisch. Oft genügt schon ein „Hallo, du bist mir aufgefallen, und bevor ich mich den ganzen Tag ärgere, wage ich den Schritt und spreche dich einfach an.“

In der ganzen Aufregung weiß man oft nicht, wohin mit seinen Händen. Sie verraten meist die eigene Unsicherheit, und das will man natürlich nicht. Können Sie uns einen Tipp geben, wie man seine Hände unter Kontrolle bekommt?

„Legen Sie die Hände locker ineinander oder nehmen Sie die Zuhörerhaltung ein (Zeigefinger und Daumen liegen locker im Gesicht, die andere Hand liegt auf den Arm, der abgewinkelt um den Bauchraum liegt). Sie können auch die Hände einfach auf den Tisch ablegen oder ein Glas in die Hand nehmen. Arme hinter den Rücken verschränken, Schultern zu tief fallen lassen oder die Hände vor dem Bauchraum verschränken sind tabu.“

Zu lernen, wie man die richtigen Signale sendet, ist eine Sache. Aber wie lernt man, Signale richtig zu deuten? Woher weiß ich, ob der attraktive Mensch vor mir in der Schlange wirklich möchte, dass ich ihn anspreche?

„Übung macht den Meister. Ich muss mich mit dem Thema der Körpersprache befassen und mich sensibilisieren. Mein neues Buch „Körpersprache der Liebe: Geheime Signale erkennen und gezielt aussenden“ ist ein wunderbares Lehrbuch und ein guter Ratgeber für diese Thematik.“

Inwieweit ist es möglich, Berührungen beim Flirten einzusetzen? Kann Körperkontakt helfen, Nähe zu schaffen, oder sind Berührungen zwischen zwei Fremden tabu?

„Es kommt auf die Berührung an! Frauen haben es leichter. Sie können Männer berühren, z. B. an den Unterarmen oder der Handrückseite. Männer müssen zunächst Signale der Sympathie wahrnehmen, bevor sie Frauen berühren. Sind Signale der Sympathie vorhanden, dann sollte man sich – egal ob Mann oder Frau – dezent körperlich nähern. Berühren Sie leicht die Finger Ihres Gegenübers, streichen Sie über den Unterarm. Oder wie wäre es mit dem Entfernen eines imaginären Haares im Gesicht?“

Was ist dran an den Klischees? Haben Frauen wirklich bessere Chancen beim anderen Geschlecht, wenn sie möglichst aufreizend gekleidet sind und mit sinnlichem Blick ihre Haarsträhne um den Finger wickeln? Und muss umgekehrt das starke Geschlecht wirklich immer möglichst cool und lässig rüberkommen, um Frauen den Kopf zu verdrehen? Gibt es spezielle Signale, auf die Männer und Frauen beim anderen Geschlecht anspringen?

„Hand aufs Herz, meine lieben Männer: Finden Sie ein tiefes Dekolleté nicht aufreizender als einen Rollkragenpulli? Hand aufs Herz, meine lieben Damen: Finden Sie einen Mann, der Stärke ausstrahlt, nicht anziehender als einen laschen Sandsack? Doch beides sollte mit Stil erfolgen. Auch das schönste Dekolleté bringt nicht den gewünschten Erfolg, wenn die Ausstrahlung nicht zum kurzen Kleidungsteil passt.“

Wie schafft man es, Stärke und Selbstbewusstsein auszustrahlen, ohne unsympathisch und aufgesetzt zu wirken?

„Heben Sie Ihr Brustbein an, bleiben Sie locker im Schulterbereich und machen Sie dadurch Ihre verwundbare Stelle, den Halsbereich, sichtbar. Tragen Sie den Kopf nicht zu hoch – sonst wird Ihnen Arroganz unterstellt – und senken Sie ihn nicht zu tief – der Blick von unten nach oben, wird häufig als Unsicherheit interpretiert. Stellen Sie sich mit beiden Beinen fest auf den Boden – das signalisiert Standfestigkeit. In Flirtsituationen können wir durchaus mal den Kopf zur Seite legen. Das ist ein Signal für „Du kannst mir Vertrauen, denn ich tu es auch, deshalb zeige ich dir meine verwundbare Stelle“. Meine lieben Damen, während des Flirtens lenken Sie den Fokus auch mal auf Ihre Körpermitte – stemmen Sie einen Hand in die Taille und stellen Sie sich sexy auf ein Bein. Meine lieben Männer, zeigen Sie Stärke: Nehmen Sie einen etwas breiteren Stand ein und strecken Sie den Brustkorb raus. Und für Männer und Frauen gilt: Lächeln ist ein wichtiges und attraktives Signal.“

Wie kann man seinem Partner durch die Körpersprache Liebe und Zuneigung signalisieren?

„Nehmen Sie seine Hand und umschlingen Sie sie mit Ihrer. Blicken Sie ihm tief in die Augen. Streichen Sie Ihrem Partner zärtlich über die Wange, umarmen Sie ihn in der Öffentlichkeit. Kraulen Sie sein Haar, massieren Sie ihn. Berührungen kann es gar nicht genug geben.“

Vervollständigen Sie bitte den folgenden Satz. Online-Partnervermittlungen sind …

„mittlerweile wunderbare Methoden, um wieder das Flirten zu erlernen, dass Selbstbewusstsein zu stärken und mit ein wenig Glück den richtigen Mann oder die richtige Frau zu finden. In meinem Freundeskreis gibt es bereits drei Bekannte, die durch Online-Partnervermittlungen Mr. Right gefunden haben.“

Möchten Sie weitere Information über Monika Matschnig und ihre Arbeit? Kontaktieren Sie sie unter [email protected] oder besuchen Sie ihre Homepage www.matschnig.com. Das Buch „Körpersprache der Liebe: Geheime Signale erkennen und gezielt aussenden“ ist im GU Verlag erschienen.

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