Warum Sie nicht vor den Traualtar treten sollten!

Wer heiraten möchte, muss sich sehr sicher sein, ob er wirklich vor den Traualtar treten will

„Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet! Der Wahn ist kurz, die Reu‘ ist lang.“ Das wusste schon Friedrich Schiller. Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, bald Ihr Jawort zu geben, werfen Sie besser vorher noch einen Blick auf unsere Liste mit den sieben besten Gründen gegen den Bund der Ehe.

Gewiss ist es möglich, dass Sie mit Ihrem Lebenspartner für immer glücklich bleiben. Fühlen Sie sich bei ihm sicher und geborgen und spüren Sie mit jeder Faser Ihres Körpers Ihre Zusammengehörigkeit, dann lesen Sie an dieser Stelle nicht weiter. Wir wünschen Ihnen beiden alles Gute! Sollten Sie sich aber nicht zu 100 Prozent sicher sein, ob Sie beide wirklich füreinander bestimmt sind, dann lesen Sie hier unsere Liste mit den sieben besten Gründen gegen eine Heirat.

1. Ihre Beziehung ist noch zu frisch

Natürlich ist das Kribbeln im Bauch nie wieder so stark wie in der ersten Zeit Ihrer Beziehung. Und meistens ist die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Leben in dieser Phase besonders intensiv. Die Begeisterung der ersten Verliebtheit schränkt allerdings das Urteilsvermögen erheblich ein und trübt den Blick für das Wesentliche. Frisch Verliebte übersehen daher oft, dass ihre Partnerschaft noch gar nicht krisenerprobt ist, dass man noch nicht alle Schwächen und Marotten des Partners kennt und noch nichts über dessen zentrale Zukunftsvorstellungen weiß. Nach Expertenmeinungen sollte eine Eheschließung nicht früher als nach zwei Jahren intensiven Kennenlernens stattfinden. Andernfalls ist das Risiko groß, dass Sie zu spät merken, dass die Vorstellungen von einem gemeinsamen Leben bei Ihnen und Ihrem Partner auseinanderlaufen. Nehmen Sie sich Zeit, Ihre Beziehung reifen zu lassen und die Persönlichkeit Ihres Partners und dessen Ansichten zu Eckpfeilern des Lebens wie Karriere und Familie intensiv kennenzulernen.

2. Ihre Partnerschaft ist nicht alltagserprobt

Dieser Punkt betrifft generell alle Paare, die noch nicht lange zusammen sind, aber durchaus auch langjährigen Beziehungen, bei denen die Partner bislang noch keinen gemeinsamen Alltag erlebt haben. Paare, die sich bis zur Hochzeit beispielsweise nur an freien Wochenenden sehen konnten, hatten vorher keine Gelegenheit herauszufinden, wie der Partner in sich in anderen, meist stressigeren Situationen verhält. Auch Partner, die vorher nur in getrennten Wohnungen gelebt haben, konnten noch nicht alle Facetten des Zusammenlebens kennenlernen. In der Ehe kann das schnell zu unangenehmen Überraschungen und Missverständnissen führen. Stellen Sie sicher, dass Ihre Beziehung möglichst viele Ausnahme- und Alltagssituationen bestanden hat, bevor Sie sich entschließen, vor den Traualtar zu treten. Denn nur so können Sie sicher sein, dass Sie als Paar bereit sind, zueinander stehen und einander zu unterstützen – in guten wie in schlechten Zeiten.

3. Sie binden sich zu jung

Paare, die sich sehr jung zur Heirat entschließen, werden statistisch gesehen weit häufiger wieder geschieden als ältere. Begründen lässt sich die hohe Scheidungsrate junger Ehen vor allem damit, dass sich der Prozess der Persönlichkeitsentwicklung der Partner zum Zeitpunkt der Hochzeit noch in einem sehr frühen Stadium befindet. Daher ist es durchaus möglich, dass Paare, die mit 21 Jahren noch perfekt zueinander zu passen scheinen, mit 30 feststellen müssen, dass ihre Lebenseinstellungen und Interessen inzwischen in komplett andere Richtungen verlaufen.

4. Sie erwarten zu viel von der Ehe

Menschen, die noch im Prozess der Selbstfindung sind und ihre Lebensziele noch nicht konkret formuliert haben, haben in Hinblick auf die Ehe häufig eine zu hohe Erwartungshaltung. Oft setzen sie mit dem Tausch der Ringe ein Ankommen im eigentlichen Leben gleich, mit dem alle Zweifel und Sorgen künftig der Vergangenheit angehören.

Die Erkenntnis, dass die Ehe kein Patentrezept für Zufriedenheit und die Lösung von privaten Problemen ist, hat schon viele auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Frustration, Enttäuschung und Wut resultieren aus dieser Einsicht – Gefühle, die nicht selten auf den Partner projiziert werden. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass der Bund fürs Leben zwar etwas Wundervolles sein kann, aber gehen Sie ihn auf keinen Fall ein, wenn Sie in ihm den Schlüssel zu einem sorgenfreien Leben sehen.

Vorsicht! Auch Menschen, die schon einmal verheiratet waren und nun verwitwet oder geschieden sind, erwarten häufig trotz ihrer Vorerfahrung zu viel von einer erneuten Eheschließung. Oft wird hierin die Chance gesehen, über die Trauer um die letzte Beziehung hinwegzukommen. Aber auch diese Hoffnung erfüllt sich im Regelfall nicht, da eine Ehe nicht einfach durch eine andere ersetzt werden kann. Verarbeiten Sie daher zuerst Ihre Trauer um den Verlust, bevor Sie eine neue Bindung eingehen.

5. Sie heiraten einer anderen Person zuliebe

Es ist der größte Wunsch Ihrer Eltern, Sie vor dem Traualtar zu sehen? Ihr Partner drängt darauf, dass Ihre Beziehung endlich amtlich wird? Sie selbst fühlen aber, dass Sie noch nicht so weit sind? Vertrauen Sie Ihrer inneren Stimme! In einer Ehe, auf die Sie sich anderen zuliebe eingelassen haben, werden Sie nicht glücklich sein. Wünscht sich Ihr Partner die Hochzeit mehr als Sie, wird Ihr gemeinsames Leben von einer Asymmetrie geprägt sein, der es auf Dauer nicht standhalten kann. Wollen Außenstehende endlich die Hochzeitsglocken für Sie läuten hören, lassen Sie sich nicht unter Druck setzen. Diese Angelegenheit betrifft nur Sie und Ihren Partner.

Lassen Sie sich nicht drängen! Fordern Sie die Zeit ein, die Sie brauchen, denn schließlich ist die Ehe kein Kleidungsstück, das sich einfach entsorgen lässt, wenn es einem nicht mehr gefällt. Tun Sie diesen Schritt nicht, bevor Sie ihn nicht selber auch von ganzem Herzen gehen wollen.

6. Sie unterschätzen die Probleme ihres Partners

Ihr Partner ist alkoholabhängig, depressiv oder leidet unter einer Essstörung? Sicher können Sie ihm eine große Stütze sein und ihm bei seinem Weg durch die Krise zur Seite stehen und Kraft geben. Dennoch sollten Sie sich ernsthaft mit der Frage beschäftigen, was diese Probleme für ein gemeinsames Leben bedeuten können. Seien Sie sich bewusst, dass Sie sich mit psychischen Erkrankungen oder Abhängigkeiten dauerhaft auseinandersetzen müssen und diese sich nicht mit dem Tausch der Ringe ablegen lassen.

Die Überlegung, ob sich das Leben mit einem Partner mit derart schwerwiegenden Problemen bewältigen lässt, sollte Ihnen keinesfalls kaltherzig erscheinen. Vielmehr ist die eingehende Prüfung aller Bedenken ein Zeichen für Fairness gegenüber Ihrem Partner, Ihnen selbst und Ihrer gemeinsamen Beziehung.

7. Sie heiraten aus Angst vor dem Alleinsein

Sie meistern den Alltag mit Ihrem Partner überwiegend ohne Stress und ohne Streit, aber die ganz großen Gefühle fehlen? Obwohl Sie einander nicht lieben, bleiben Sie zusammen, weil Sie Angst davor haben, alleine zu sein? Das ist durchaus keine Seltenheit. Ob Sie auf dieser Basis allerdings eine derart feste Bindung wie eine Ehe aufbauen sollten, ist allerdings zweifelhaft, denn mit einem Ehepartner, für den man keine tiefe Zuneigung empfindet, kann man ebenso einsam werden wie allein. Fassen Sie sich daher ein Herz und suchen Sie stattdessen nach einem Partner, den Sie von ganzem Herzen lieben.

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